Das Schloss und die Kirche
Über Dächer hinweg fällt der Blick auf das Barockensemble St. Margaretha Pfarrkirche und das Schloss. Diese Gebäude verdankt der Ort der Anwesenheit der Deutschordensritter von 1266 bis 1809. Nach dem Dreißigjährigen Krieg gelangte der Orden zu einer neuen Blüte, die zu einer regen Bautätigkeit führte. Der Landkomtur Franz Wilhelm von Fürstenberg beauftragte 1677 den Kapuzinerbruder Ambrosius von Oelde mit dem Bau des repräsentativen Prinzipalhauses. Das Nordportal – wie hier im Bild – ist ein barockes Meisterwerk. Der Kapuzinerbruder gilt als Vertreter des frühen Barock in Westfalen. Die Adolphsburg in Oberhundem, das Schloss Auhaus, Schloss Eringerfeld und das Michaelskloster in Paderborn u.v.a.m. sind Zeugnisse seiner Architektur. Franz Wilhelm von Fürstenberg erlebte die Fertigstellung seines Schlosses nicht. 1688 verstarb er unerwartet nach einem Reitunfall. Zum Nachfolger als Landkomtur wurde Wilhelm von Plettenberg gewählt. Er konnte im Jahr 1690 den Bau des Schlosses vollenden. Spätere Ergänzungen sind die Rentei (1734), das Pfarrhaus (1749) und die Wagenremise (1750).
Wilhelm von Plettenberg begann 1707 mit der Errichtung der heutigen Pfarrkirche nördlich des Prinzipalhauses. Wie beim Schloss beeinflusste der westfälische Barockbaumeister Ambrosius von Oelde maßgeblich die Baugestaltung. Es entstand eine Ordenskirche im Stil des gotisierenden Barock.